Archiv der Kategorie: Backstage

Was macht Urban Dance außerhalb der Tanzfläche – Hintergründe aus der Szene

„Greed & Glory“ needs you

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Genau wie RubberLegz hier oben tragen Majid, Ben Wichert, Lil Amok und noch ein paar andere verdächtige Freestyletänzer gerade auffällig oft Cowboyhut. Auf den Profilbildern ihrer Fanseiten oder in Videos, in denen sie sich für einen Film namens „Greed & Glory“ warm machen. Was es damit auf sich hat und welche wichtige Rolle ihr dabei spielt, haben wir den Mann hinter der Idee gefragt: Popping-Tänzer Arman Kashani (Crew: Baba Zula, bekannt aus Got to Dance).
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1. „Greed & Glory“. Was ist das für ein Filmprojekt?

„Greed & Glory“ wird ein Steampunk-Western-Tanzfilm. Ein neue und spannende Kombination, die man so noch nicht gesehen hat. Außerdem soll der Film zeigen, wie groß das künstlerische Potenzial von urbanen Tanzstilen ist, wie sich urban Dance in anderen Bereichen integrieren und übersetzen lässt. Wir planen zuerst einen Kurzfilm zu produzieren, den wir dann an große Filmproduzenten schicken. Unser Traum wäre es diesen Film in die Kinos zu bringen.

2. Du hast ja schon öfter kleinere Filmprojekte gemacht. „Greed & Glory“ scheint etwas Größeres zu werden. Wer unterstützt dich?

Ich führe Regie zusammen mit meinem Mentor Felix Charin, einem preisgekrönten Regisseur, von dem ich so gut wie alles über das Produzieren von großen Filmen gelernt habe. Er gibt mir die Sicherheit, dass dieser Film am Ende wirklich so wird, wie ich mir das vorstelle.

3. RubberLegz, Majid Kessab, Ben Wichert, Lil Amok, Robozee usw. Alles große Namen in der Szene. Wie habt ihr die beteiligten Tänzer ausgewählt/überzeugen können?

Nach ihrem Geruch, nein Spaß! Das Aussuchen ging einfach. Es sind alles korrekte positive und kreative Menschen, einfach großartige Persönlichkeiten. Ich bin mit allen schon länger befreundet und musste sie also gar nicht so sehr überzeugen. Ich habe Ihnen von der Idee erzählt und alle waren sofort mit 200% dabei. (Alle Videos vom Cast unten.)

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4. „You are the most important part of it“ wird in den Teaservideos (siehe unten) gesagt. Was bedeutet das?

Da es in Deutschland sehr schwer ist, Filmförderungen zu bekommen, setzen wir alles auf eine Crowdfunding-Kampagne. Wir brauchen also euch, damit der Film realisiert werden kann. Mit allen Tänzern zusammen haben wir eine riesige Fanbase von etwa 800.000 Fans. Wenn nur jeder einen Euro zahlen würde, könnten wir direkt unser Traum erfüllen und daraus ein Kinofilm machen.

ALLES ZUM CROWDFUNDING HIER!!!!!! Und wer beim Crowdfunding spendet, bekommt auch was zurück: Vom Merchandise über einen personalisierten Banner, zur Einladung zur Weltpremiere in Berlin oder einer Rolle im Film. Keepondancin and support „Greed & Glory“, support the community.

Crowdfunding-Video:

THE AMAZING CAST:

Lil Amok

Ben Wichert

Majid Kessab

Vellu Saarela

Minzy aka Cindy Martinez

Arman Kashani

Robozee 

Got to Quote…. ääh Dance

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(c)instagram/majidk

Sie hat mich zum Lachen gebracht – und auch ein bisschen zum Weinen. Got to Dance kann so einiges. Contemporary, urban, allein, zu zweit oder zu zwanzigst. Die Teilnehmer haben eine unglaubliche Bandbreite gezeigt. Ich habe es gefeiert. Endlich tanzen und nur tanzen im Fernsehen – und das auch noch ohne Detlef D! Soost. Strike. Das unglaubliche Sahnehäubchen: Majid Kessab – ein Freestyletänzer – gewinnt. Crazy!!! Mit Freestyle an die Spitze und die ganze Szene ist aus dem Häuschen. 100.000 Euro gab’s zu gewinnen – ohne irgendeinen blöden Vertrag. Den brauch eh keiner und Majid kommt sowieso beneidenswert gut rum in der Welt.

Wer allerdings die Tänzerszene kennt bzw. ein paar von ihnen als Freunde bei Facebook um sich geschart hat, der wird auch Beschwerden mitbekommen haben. Kritik und Zweifel an der Sendung, der Jury und ihren Entscheidungen machen sich breit und haben auch ihre Berechtigung.

Lies den Rest dieses Beitrags

Niki is the dancing truth

„I like when it’s more about dancing than about winning. […] don’t think it’s nice to always judge your dance like that“ oder „Dance. It’s communication. If you watch me move, you can see and understand something. U can get a feeling of who I am. So if this is communication, then moves… they are like words. If you have many moves, movements, if you are able to use your body in many ways, you have many words. […]“

Niki, Schweden, Soul Sweat Crew, hat nicht nur tänzerisch ein großes Vokabular, sondern kann ihre Liebe zum Tanzen und Hip Hop auch in wunderschöne Worte fassen. Und damit spricht sie wohl so einigen aus der Seele. Eine Doku über einen Workshop von Niki in Russland. Neverstopdancin, wonderful Swedish gurl.

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Keepondancin meets Voguing-Ikonen

Georgina aka Leo Melody hat es möglich gemacht: Ein Vogue Ball in Berlin! So schillernd sind Urban-Dance-Events selten, genauso wie die Gäste. Zum ersten Ball im Sommer 2012 nahmen King aus Ultra Omni und kein geringer als the Grandfather of the legendary House of Xtravaganza, Hector, die Einladung als Juroren an.

Wir haben die Chance genutzt, die beiden über ihre Entwicklung als Voguetänzer und die Szene auszufragen – und das Rohmaterial dann in der Schublade verschwinden lassen. WHAT A SHAME. Throw shade on us. Jetzt haben wir die Technik endlich bezwungen und tadaaa, hier ist pünktlich zum Tit Bit Ball morgen in Berlin UNSER ERSTES KEEPONDANCIN VIDEO INTERVIEW!!!!!

Watch it, like it, share this bitch!

Hector

Die Story hinter KAIZENPICTURES

Er ist leidenschaftlicher Hip HopTänzer und trägt mit seiner Kunst grosse Aufmerksamkeit für die Urban Dance Szene bei. Gestern erst hat er die Dokumentation „BELIEVE“ über Ben Wichert veröffentlicht. Er setzt Hip Hop hinter der Kamera in Szene. Er ist KAIZENPICTURES. Und weil wir uns schon öfter gefragt haben, „Wer oder was genau ist eigentlich KAIZENPICTURES?“ sind wir der ganzen Sache mal schön auf den Grund gegangen. Mit dem jungen Filmemacher sprachen wir über die Liebe zu Hip Hop, tanzen und natürlich das Filmemachen. Zieht euch unser exklusives Interview mit Steve Wonder rein!

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Steve Wonder a.k.a KAIZENPICTURES (c) Raphael Rapior

Stell dich doch einfach erstmal vor, für die Leute die dich gar nicht kennen.

Mein Name ist Stefan Müller, die meisten meiner Freunde nennen mich einfach nur Steve. Ich bin 25 Jahre alt und lebe in der schönen Stadt Freibug im Süden von Deutschland. Im letzten Jahr habe ich mein Studium mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik beendet und arbeite seitdem in der IT-Branche für ein Schweizer Unternehmen.

Okay, mit Film hat das nicht so viel zu tun. Also wer oder was ist KAIZENPICTURES? 

KAIZENPICTURES ist ein Movement bzw. der Name, mit dem ich mich den Leuten in aller Welt als Filmemacher zu erkennen gebe. KAIZENPICTURES erstellt dokumentarische Filme über Menschen, die sich ihrer Sache mit besonders viel Liebe und Hingabe widmen. Menschen, die mich inspirieren. Mit meinen Filmen versuche ich die Leidenschaft dieser Menschen zu transportieren und wiederum andere Menschen damit zu inspirieren, berühren und motivieren. Da ich mich selbst sehr gut in der Hip Hop Kultur auskenne und diese liebe, mache ich sehr viele Filme über und innerhalb dieser Kultur. Das bedeutet aber nicht, dass ich ausschließlich Filme im Hip-Hop Bereich mache. Mit KAIZENPICTURES mache ich auch andere Filme, aber supporte Hip Hop am meisten und verschaffe der Kultur damit ein Gehör rund um die Welt.

Wie bist du zum Filmen und Fotografieren gekommen?

Ich beschäftige mich schon seit meinem 14. Lebensjahr mit Mediendesign. Dass ich mich aber an das Filmemachen herangewagt habe, verdanke ich Timo Pierre Rositzki, einem sehr talentierten Filmtalent aus Deutschland. Als ich mit 16 das erste Mal seine Filme sah, war ich total geflashed davon, wie viel Einfluss ein Film auf Menschen haben kann. Timo hat regelrecht mit den Gefühlen der Zuschauer gespielt. Ich war begeistert und wusste sofort, dass ich das auch machen will. Zu dieser Zeit hatte ich aber kein Geld für eine Kamera (da gab es noch keine günstigen Video DSLR), weshalb ich mit irgendwelchen digitalen Footage von Computergames versucht habe etwas zusammenzuschneiden. Ich verlor dadurch ziemlich schnell die Lust daran, da ich gerne etwas Echtes machen wollte. Viele Jahre später kaufte ich mir dann endlich eine Cam und begeisterte mich erneut für das Filme machen. Seitdem kann ich damit auch nicht mehr aufhören und ich finde immer wieder Geschichten, die ich erzählen will.

Wie kamst du auf die Idee KP zu gründen? 

Ich habe erst ziemlich spät den Weg zum echten Urban Hip Hop gefunden. Das war beim Express Your Style 2010. Ich war so geflashed von den Tänzern, dass ich die ganzen nächsten Tage vor Inspiration brannte. Ich erzählte so vielen Leuten in meiner Stadt davon, merkte aber schnell, dass die Leute das gar nicht verstehen was ich meine. Klar, es waren ja auch nur Worte. Als ich zu dieser Zeit dann die ersten Filme über Tänzer sah, (YAK Films, Style 2 Ouf etc.), war ich fest davon überzeugt, dass es auch Filme geben sollte, die die Energie und den Spirit in der Szene zeigen und nicht nur den rohen Tanz. Damit haben auch Außenstehende Zugang. DJ Premier sagte einmal: “Wenn jemand Hip Hop nicht kennt, hört es sich für ihn nur nach lautem Krach an“. Genauso ist es mit dem Tanzen. Leute, die Hip Hop nicht kennen, verstehen meist nicht die Körpersprache mancher Tanzstile. 2010 gab es keine oder kaum Videos, welche genau das vermittelten – die Message von Hip Hop mit den Menschen dahinter und dazu den Tanz an sich. In den darauf folgenden fünf Monaten erstellte ich mir ein Konzept, wie ich diese Videos an die Menschen tragen wollte. KAIZENPICTURES war geboren.

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KAIZENPICTURES – Logo

Was ist der Unterschied zwischen dir und den anderen aus der Szene? ( YAK Films, JuBaFilms etc.)

Die meisten aus der Szene filmen den Tanz als sehr rohe Form (Video fängt an, Tänzer tanzt, Tänzer hört auf, Video endet). Es geht also fast immer ausschließlich um den Tanz. YAK Films hat dieses Genre sehr geprägt. Ich unterscheide mich von der Masse, indem meine Filme auf einer ganz anderen Ebene ansetzen und somit ein anderes Publikum ansprechen. Meine Filme blicken in bzw. hinter den Tänzer und zeigen, was tief in seinem Inneren vor sich geht und wie er sich in seinem Umfeld bewegt. Wie er sich fühlt und was während des Tanzens in seinem Kopf vor sich geht. Bei mir wird nichts gestellt, ich dokumentiere Events oder Tänzer. Es sind kurze Dokumentarfilme bzw. Videoportraits, die immer versuchen einen tiefen und emotionalen Einblick in den Tanz und den Tänzer zu bekommen. Daher findet man in den Filmen von KAIZENPICTURES fast immer ein Interview. Ich denke, genau das zeichnet KAIZENPICTURES in dieser Szene aus und macht die Filme unverwechselbar. Diese Art des Arbeitens hat aber auch Nachteile. Ich muss jedes meiner Projekte sorgfältig planen und viel Zeit in die Bearbeitung stecken. Zwischen zwei Filmen liegt oft ein Zeitraum von mehreren Monaten. YAK Films dagegen kann extrem spontane Videos mit einem enorm kleinen Budget direkt auf der Straße ohne viel Equipment erstellen. Ich habe Kash und seinen Jungs schon öfter mal über die Schulter geschaut. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie spontan und mobil die Jungs arbeiten. Das dauert zum Teil keine 30 Minuten.

Man kann uns nicht wirklich miteinander vergleichen. YAK Films, JuBa Films und KAIZENPICTURES machen alle etwas ganz Unterschiedliches. JuBaFilms bspw. arbeitet viel szenisch also mit Schauspielern und erstellt beeindruckende Kurzfilme mit einer meist lustigen fiktionalen Geschichte. YAK Films ist super spontan und setzt auf Quantität und auf sehr rohes Material mit dem Fokus Tanz. KAIZENPICTURES arbeitet dokumentarisch und legt den Fokus mittels Videoportaits auf den Menschen bzw. Tänzer und dessen Leidenschaft. Fakt ist, alle machen sehr gute und spannende Arbeit, welche die Szene braucht. Alle sprechen eine unterschiedliche Zielgruppe an, stellen aber Urban Dance ins Zentrum. Aber wo wir gerade bei der Konkurenz sind: Stefanie Suchy (True Story Films) bewegt sich auf einem sehr ähnlichen Feld wie ich und ihre Arbeit ist atemberaubend! In meinen Augen ist Stefanie die talentierteste Filmemacherin der Szene und ich hoffe das wir eines Tages mal zusammenarbeiten We will see…

Gerade hast du den Dokumentarfilm BELIEVE veröffentlicht. Wie ist es zu der Zusammenarbeit mit Ben gekommen?533630_483876458316412_84240691_n

Als ich Ben das erste Mal 2010 getroffen habe (Express Your Style), war er noch nicht so erfolgreich, wie er es heute ist. Ben ist mir aber schon damals extrem durch seinen Tanzstil aufgefallen. Dank Salas (Legion X) traf ich Ben auf der IBE 2011, wo wir uns dann endlich persönlich kennenlernten. Ich war sehr fasziniert von Bens offener, respektvoller und freundlicher Art. Oftmals haben die Leute ja ab, sobald sie in etwas gut sind. Ben ist aber immer auf dem Boden geblieben. Wir haben uns sofort gut verstanden, viel gelacht und merkten, dass wir beide sehr ähnliche Ansichten über das Tanzen und Hip Hop haben. Für mich war sofort klar, dass Ben genau der Typ Mensch ist, mit dem ich arbeiten möchte. Auch weil er in meinen Augen ein echter Freestyler ist! Mein Ziel war es, die Welt auf Bens sehr einzigartige Persönlichkeit und seinen freien Tanzstil aufmerksam zu machen. Zu meinem Glück habe ich mich richtig entschieden, nicht nur weil er während der Dreharbeiten dann noch das Juste Debout 2012 gewonnen hat, sondern auch weil er nach diesem Sieg auch immer noch der gleiche geblieben ist. Ich bin sehr stolz darauf, ihn bei diesem Abschnitt begleitet zu haben. Ben ist ein toller und lustiger Typ, den man unbedingt kennenlernen muss.

Wenn du mit Tänzern arbeitest, ist es einfacher wenn man eine freundschaftliche Bindung zu ihnen hat?

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Steve at Work

Nicht unbedingt. Es ist sicherlich hilfreich, wenn du eine Bindung zu den Tänzern hast. Nur so gelingen dir Aufnahmen, welche dir sonst nicht gelingen würden. Manchmal kann es aber auch ein Hindernis sein. Umso besser Ben und ich uns kannten, umso mühseliger wurden die Interviews mit ihm, weil wir irgendwann nur noch lachten und nichts Ernsthaftes mehr zustande gebracht haben. Es kann schwer sein, seine Freunde zu interviewen, da dann die nötige Diskretion fehlt, um immer ernst zu bleiben. Außerdem ist es manchmal nicht immer leicht die Tänzer nach einem Projekt weiter ziehen zu lassen, wenn sich eine freundschaftliche Bindung entwickelt hat. Im Genre des Dokumentarfilms ist es oftmals so, dass man sich sehr viel mit dem Menschen auseinandersetzt. Das ist eine Grundvoraussetzung, um über jemand einen guten Film machen zu können. Man ist sich während der Dreharbeiten oft lange Zeit sehr nahe und weis plötzlich sehr viele intime Informationen über diese Person. Eben wie ein enger Freund. Es ist natürlich immer schön wenn eine Freundschaft bestehen bleibt. Aber üblicherweise verliert sich der Kontakt und man geht wieder getrennte Wege. Das ist nicht immer leicht.

Was ist für dich persönlich dein größtes Projekt, das du mit KP gemacht hast ? 

Mein erfolgreichstes Projekt befindet sich noch in Arbeit. Aber es sind definitiv die Aufnahmen, die ich für das EBS KRUMP Event gemacht habe. Das Interview mit der KRUMP Legende Tight Eyez und seinem Bruder erscheint mir heute noch wie ein Traum. Nicht einmal der Hollywoodgröße „Dave LaChapelle“ gelang es in seinem Kinofilm „RIZE“ ansatzweise ein solch persönliches und tiefes Interview mit Tight Eyez zu führen wie mir. Darauf bin ich extrem stolz und kann es kaum erwarten, den Film dieses Jahr zu veröffentlichen. Meiner Freundin und mir sind während des Interviews die Tränen in die Augen geschossen als Tight Eyez uns seine schwierige Kindheit erzählt hat und die Momente, wie er auf der Schulbank saß und den KRUMP-Bewegungen Namen gab. Auf der Rückfahrt nach Hause habe ich fünf Stunden ununterbrochen gelächelt und war der glücklichste Mensch auf Erden! Tight Eyez ist in meinen Augen der ehrlichste und beeindruckendste Tänzer, den ich kenne. Bei ihm geht die Musik zu 100% durchs Herz. Das zu sehen ist mehr als beeindruckend. (PS: Wer nicht warten will, wir haben selbst ein exklusives, deepes Interview mit dem King of Krump gemacht.)

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KAIZENPICTURES supportet Tänzer, Tänzer supporten KAIZENPICTURES

Was ist das schwierigste an deiner Arbeit ?

Niemals aufzugeben. Ich habe mir ein hohes Ziel gesteckt und es ist noch ein langer Weg bis dorthin. Nicht immer läuft alles so, wie man es sich wünscht und man hat natürlich immer Phasen in denen man überlegt das Handtuch zu werfen – vor allem da ich das neben meinem regulären Job mache. Letztes Jahr beispielsweise sind mir fünf Projekte in Folge gescheitert. Irgendetwas in mir hat bisher immer dafür gesorgt, dass ich nie aufgegeben habe.

Wie lässt du sich am besten inspirieren, wenn du arbeitest? 

Am besten mit Musik. Jeder Film, jedes Design, alles was ich erstelle, erschaffe ich mit Hilfe von Musik. Ich brauche dafür absolute Ruhe an meinem Arbeitstisch. Alles muss ordentlich sein und keiner darf mich stören. Am besten funktioniert das bei mir in mitten der Nacht.

Danke Steve für das Interview. Wir sind sehr gespannt, was du uns in Zukunft noch bietest und bleiben dran! Bis dahin keep on filmin the dancin!!!

Und wer jetzt noch mehr von KP sehen will, checkt gepflegt die frisch veröffentlichte Doku mit Ben:

Eine Hymne für alle Tänzer

Bella im Video "Sun" von LMNZ

Screenshot von Bella im Video „Sun“ von LMNZ

Der Berliner Musiker LMNZ hat eine Hymne zu Ehren aller Urban Tänzer produziert und nimmt den heutigen Welttag des Tanzes als Anlass, das Ding zu veröffentlichen. Musikalisch lässt er sich von MC KC Da Rookee und Charles Cooper (Liquid Crystal Project) unterstützen und auch der tänzerische Support ist nicht zu knapp. 25 mehr oder weniger bekannte Gesichter wie Georgina, Prince, Alisha, Bella, Arman, Fidan tanzen im Video um die Wette. Die Musik geht direkt ins Ohr, die Schnitte sind dynamisch und die Locations lassen Tänzer und Musiker im besten Licht erscheinen. Positive vibes all over the place – es geht ja schließlich auch um etwas so Schönes wie tanzen!!

Noch heute wird der Song zusammen mit dem Dachverband Tanz Deutschland und dem International Theatre Institute (UNESCO) released. Sie performen mit einigen Tänzern aus dem Video im Kunsthaus Bethanien in Kreuzberg bei dem offiziellen Event zum Welttanztag. Seit 1982 gibt es den Welttag des Tanzes ausgerufen von der UNESCO. Datiert ist er auf den 29.04., weil der Gründer des modernen Ballets, der französischen Tänzer und Choreograf Jean-Goerges Noverre (1727–1810), an diesem Tag geboren wurde.

Wir feiern die erste Auskopplung seines bald erscheinenden Albums „Anders als die Besseren“ so richtig und haben LMNZ gefragt, wie wir Tänzer zu der Ehre kommen, in einem Lied speziell für uns besungen zu werden.

1. Wieso wolltest du eine „Hymne für Tänzer“ machen?

Ich liebe Tanz in seinen verschieden Stilen und Tänzer sind allgemein eine große Inspiration für mich. Sie begeistern mich immer wieder! Diese Liebe zum Tanz gepaart mit dem Gedanken daran, zwei Elemente im HipHop (Rap & Tanz) wieder mehr zusammen zu führen, haben mich motiviert, die Tanzhymne zu schreiben und das Video zu drehen. Ich sehe kaum noch HipHop Jams oder Konzerte, wo Tanz und Rap vereint werden. Ich wollte zunächst nur einen Anstoß geben, dass sich das wieder ändert. Durch die Zusammenarbeit hat sich aber sogar meine Crew Le Mélange gebildet, die multilingualen Rap, Soul-Gesang und verschiedenste Tanzstile von Breakdance, über klassisches Ballett, African Dancehall, Jazz- und Modern Dance zu einer stimmigen Mischung vereinen. Es macht mir einfach Spaß, mit Leuten zu connecten und zusammen etwas Positives zu kreieren.

2. Wie ist der Kontakt zu den Tänzern entstanden? Hatten alle Bock?

Ich bin viel auf Battles und Tanzevents gegangen und habe dort Fotos und Videos von und für Tänzer gemacht. Somit habe ich in relativ kurzer Zeit sehr viele verschiedene Tänzer kennengelernt. Da ich sie durch meine Arbeit supportet habe und viele sich die Daten bei mir zu Hause abholen kamen, konnte ich ihnen in Ruhe von meiner Idee erzählen. Die meisten waren sofort dabei und begeistert. Im Gegenzug habe ich immer versucht, die Tänzer dann bei Jobs einzubinden (z.B. auf der Expolingua für Gigs am Stand der Europäischen Kommission oder bei Videodrehs für andere Künstler wie KC Da Rookee, der mich bei „Sun“ auch supportet hat.
Ich danke euch allen hiermit noch einmal. Ohne euch wäre das alles nur reine Theorie geblieben.

3. Wer ist eigentlich LMNZ?

LMNZ und KC Da Rookee beim Dreh von "Sun"

LMNZ und KC Da Rookee beim Dreh von „Sun“

Ich bin selbstständiger Künstler aus Berlin, habe einen Bachelor in Recording Arts, produziere Musik, schreibe Texte, rappe, produziere Videos und veröffentliche bald mein zweites Soloalbum „Anders als die Besseren“, dessen erste Single eben diese Tanzhymne „Sun“ ist.
Auf meiner Website www.worldwide-rap.com kann man mehr über mich und meine Projekte erfahren.
Vor kurzem war ich auf Tour in Österreich und der Slowakei zusammen mit Simple One, Yarah Bravo & Trommeltobi und danach auf einer Menschenrechtstour gegen Frauenbeschneidung im Senegal zusammen mit Sister Fa und anderen westafrikanischen Künstlern. Ich produziere gerade auch Musik für YAKfilms, die ja zumindest im Tanzbereich den meisten ein Begriff sind. Die ersten Projekte mit ihnen zusammen werden im Mai 2013 released.

Dickes Danke LMNZ (elements) für unsere neue Tanzhymne, die übersetzt wohl heißt: keepondancin everybody!!

Und weil es so schön ist, gleich noch einmal:

DJ Talk – Über die Passion an den Decks mit DJ Joseph Wu

Joseph Wu an einem seiner Lieblingsorte - hinter den Decks (c) MBMFilms

Joseph Wu an einem seiner Lieblingsorte – hinter den Decks (c) MBMFilms

Keepondancin findet auch außerhalb der Tanzfläche interessante Persönlichkeiten der Szene, die nicht fehlen dürfen. DJs gehören definitiv dazu und deshalb sprechen wir mit ihnen über ihre Story, die Liebe zur Musik und was es bedeutet, Battle DJ zu sein.

Der DJ Talk geht in die zweite Runde. Dieses Mal ist es NRW Battle DJ Must Have Joseph Wu. Nach DJ Fresh aus Berlin wird er uns erzählen, wie für ihn alles begann und wie es heute ist.

1. Wie bist du zum DJing gekommen? 

Durch meine Leidenschaft zur Musik. Schon in jungen Jahren hab ich gemerkt, dass mich mit Musik viel verbindet, vor allem New Jack Swing. Aber das reine Sammeln von Musik reichte mir irgendwann nicht, sondern ich wollte mir ihr hantieren. Deshalb hab ich, wenn auch erst 2009, mit dem Djing begonnen. Zum Battle DJing kam ich durch meinen Freund Max, der das bekannte Battle „Crazy Moves“ veranstaltet. Als er mich besucht hatte, habe ich eine live Session gemacht, worauf er mich gebeten hat bei seiner Crazy Moves Tour 2011 in Deutschland aufzulegen.

2. Was braucht man, um Battle DJ zu werden?

Um ein Battle DJ zu werden, braucht man ein musikalisches Feingefühl. Die Kunst liegt darin, die richtige Musik zu finden und dann auch richtig einzusetzen. Außerdem sollte man sich meiner Meinung nach nur auf einige Styles konzentrieren. Man sollte Statt auf Quantität setze ich mehr auf Qualität – genauso wie im Tanz selbst. Mal bisschen experimentieren schadet nicht.
Ein dickes Fell sollte man sich ebenfalls überziehen, denn es gibt keine schwierigere Audience als Tänzer. Es allen Recht zu machen ist unmöglich, deshalb sollte man gut mit Kritik umgehen können.

3. Was ist das Besondere an deinem Job?

Das besondere an diesen Job ist, dass man Tracks spielen kann, die man sonst nirgendwo spielen kann. Hier hat jeder Song und Beat die Chance, gespielt zu werden, solange er gut ist. Ich kenne keine bessere Plattform, wo man sich musikalisch so entfalten kann.

4. Für welche Battle-Kategorie legst du am liebsten auf?

Hip Hop, Popping

5. An welches Event/Battle erinnerst du dich besonders? Warum?

Die Crazy Moves-Tour, weil das der Startschuss für alles war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht wirklich vor als DJ in der Szene einzusteigen, sondern wollte meinen Homie Max einfach nur supporten.

6. Du warst ja auch Tänzer. Welche Styles hast du getanzt?

Meine Tanzleidenschaft galt in erster Linie dem Popping und Hip Hop.

7. Hast du deshalb einen Vorteil gegenüber einem nicht tanzenden DJ? Welchen?

Ich denke, aufgrund meiner Vorgeschichte habe ich ein gewisses Musikverständnis für Battles, die eventuell einem Nichttänzer-DJ fehlen könnte. Aber in der Szene kenn ich persönlich keinen DJ, der nicht „vorbelastet“ ist.

8. Merkst du musikalisch einen Unterschied bei Battles, wenn du zurückdenkst? Was hat sich verändert?

Ja, die Musik hat sich sehr stark verändert. Während man früher auf mehr Wert auf echte Hip Hop Songs mit Lyrics und Funk gelegt hat, liegt heute der Fokus auf instrumentalen Beats. Es sollte deshalb eine gute Balance zwischen Songs und Beats geschaffen werden.

Neuster Beat von Joseph Wu:

9. Welcher ist aktuell dein Lieblingsbeat/-song?

Sehr schwere Frage. Es gibt einfach zu viel…. Slum Village – 2u4u

10. Welcher ist dein All-time-favorite Song/Beat?

Diese Frage ist für mich unmöglich zu beantworten. Wenn ich aber einen erwähnen muss, dann ist es von Slum Village- Get Dis Money. One of my all time fav, ein Meisterwerk von J Dilla!

Joseph, vielen Danke für den Einblick in dein DJ-Leben und keeponspinnin dat shit for dem dancers!!!!

Little Shao vs homardpayette – Schlagabtausch hinterm Objektiv

Little Shao sieht kampfbereit aus!

Little Shao sieht kampfbereit aus!

Okay, die Menschen sind eitle Wesen, besonders die Kreativen unter uns. Aber dieses Mal sind es nicht die extrovertierten Tänzer, die sich streiten, sondern die Jungs hinter der Kamera. Little Shao hat kurz vor Ostern öffentlich eine Diskussion angezettelt, die jetzt ein bisschen ausgeartet ist.

homardpayette lässt Überheblichkeit nicht auf sich sitzen.

homardpayette lässt das nicht auf sich sitzen.

Auslöser was das Juste Debout. Little Shao behauptete, er (und William K.) wäre der erste Fotograf beim JD gewesen und machte sich über alle anderen sogenannten „Fotografen“ lustig. Homardpayette hat das anscheinend persönlich genommen, denn er ist schon lange erfolgreicher Fotograf in der Szene, und einen ordentlichen Gegenangriff gestartet. Homard veröffentlichte zum Beispiel Screenshots von Little Shaos Website bei Facebook, um seine angeblich falschen Referenzen zu zeigen.

Mit diesem Post vom 27.03. ging das Theater los.

Mit diesem Post vom 27.03. ging das Theater los.

Homardpayette macht jedenfalls mehr als deutlich, dass er Little Shao für abgehoben hält, seitdem er es zu mehr Fame gebracht hat. Wer jetzt aber Recht hat, können wir nicht nachvollziehen. Das einzige, was offensichtlich ist: Beide posten wie wild jetzt ihre freshesten Bilder. The Photo Battle is on!!! Geht also mal auf die Seiten, es lohnt sich zur Zeit besonders 😉

Wir hätten gerne schon früher über die Pariser Fotografen berichtet, nur lässt unser französisch zu wünschen übrig und wir mussten Freunde fragen, um es richtig zu verstehen. Hoffentlich ist eures besser.

Und nein, wir sind nicht die einzigen, die darüber berichten. Beim Blog Streetophren wird der Streit liebevoll „LE CLASH“ genannt.

Und wenn ihr keine Fotos schießt, keep on dancin!!!

Tight Eyez im Interview: Über die Veränderung des Krumps

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Wir hatten letzte Woche exklusiv die Gelegenheit, mit Tight Eyez zu reden während seiner kleinen Tour durch Europa (Polen, Frankreich, Deutschland). Der Krumper der ersten Stunde hat uns Rede und Antwort gestanden und dabei tief blicken lassen. Lest am besten selbst, was er zu sagen hat.

Wie wir wissen, bist du öfter in Europa. Wann warst du das letzte Mal in Deutschland?

Das war letztes Jahr bei der European Buck Session. Ich liebe Deutschland, vor allem weil meine Familie hier ist, meine Krump Family. Ich hab jedes Mal eine richtig coole Zeit, wenn ich hier bin. In Berlin gibt es leider viele Krumper, die aufgehört haben, aber ich hoffe, dass sich das ändert in Zukunft – auch durch meine Anwesenheit.

Wie ist es zu der Zusammenarbeit mit Ghetto Style gekommen?

Die Zusammenarbeit zwischen Kanon und mir ist im vergangenen Jahr beim Ghetto Style Battle in Paris entstanden. Ich hab gegen ihn gebattlet und das war echt brutal. Die Leute dachten, wir wären wirklich verfeindet.

Nach dem Battle haben wir beschlossen, gemeinsam etwas zu machen. Also erzählte Kanon mir von seinem Fusion Concept. Ich sollte nicht unbedingt battlen, es sein denn, ich werde herausgefordert. Aber ich sagte, ich will unbedingt battlen. Die Krumpszene hier ist groß, aber sie muss noch größer und zu einem festen Bestandteil werden. So fing unsere Zusammenarbeit an, er ist mein Homie.

Hier nochmal für alle, die das legendäre Battle nicht kennen: Tight Eyez vs. Kanon.

Hättest du jemals gedacht, dass du so eine bedeutende Rolle für die Krumpszene übernehmen würdest?

Nein, das hätte ich niemals gedacht. Krump ist in unseren Wohnzimmern entstanden. Wir hatten keine großen Erwartungen, als wir anfingen zu krumpen. Wir haben einfach nur in unserer Nachbarschaft gekrumpt. Aber als „Rize“ (Dokumentation von David LaChapelle) erschien, wussten wir, ‚Okay, wir können viel mehr daraus machen‘ und das ist sehr bedeutend. Ich trage eine gewisse Verantwortung und gebe mein Bestes, jeden Krumper kennenzulernen und dort zu sein, wo gekrumpt wird auf der ganzen Welt.

Inwiefern hat sich die Krumpszene verändert, seitdem du krumpst?

Am Anfang als „Rize“ rauskam, war es sehr kraftvoll und voller Energie fast unkontrollierbar. Wir wussten nicht, wie wir es steuern sollten. Heute haben wir viel mehr Kontrolle über unseren Körper, die Musik, wir sind kreativer, wir haben viel mehr Ideen. Es gibt Teams, Crews, Fams: das ganze ist viel reifer geworden. Die Musik hat sich sehr verändert. Es war früher alles sehr schnell, „uptempo“. Heute ist es gelegentlich auch noch so, aber insgesamt ist die Musik etwas langsamer, sodass du die Moves und die Kraft in den Bewegungen besser erkennen kannst. Dadurch versteht man den Tanz viel besser.

Der Ursprung vom Krump hat spirituellen Einfluss. Jetzt geht es mehr um Entertaiment, Shows und Battles. Glaubst du, dass das Spirituelle verloren gegangen ist? 

Ich denke, dass Krump immer noch sehr spirituell ist. Aber die Battles sind auch ein Teil davon, weil die Leute dadurch aufmerksam werden und es verstehen. Wenn du Krump verstehst, dann spürst du auch das Spirituelle daran. Es ist unsere Verbindung, die wir mit Gott haben. Wir nennen es „The Hype“: Das ist der Moment, wenn alle um dich herum sind und dich pushen bis zum Höhepunkt. Wenn du da ankommst, bist du zu allem bereit. Du fühlst dich einfach viel näher zu Gott als zuvor. Es ist also immer noch ein spiritueller Tanz.

 

Glaubst du, dass die Leute den Ursprung kennen, wenn sie anfangen zu krumpen?

Ich glaube nicht, dass jeder die wahre Bedeutung kennt, der krumpt, aber man wird es mit der Zeit schon herausfinden. Du hast selber die Wahl, welchen Weg du gehst. Man kann auch einfach nur aus Spaß krumpen oder um Leute zu unterhalten.

Aber die wahren Krumper wissen, was dahinter steckt, die spirituelle Seite und was es bedeutet, zu krumpen. Die Leute krumpen aus den verschiedensten Gründen. Ich krumpe aus spirituellen Gründen und das bringt mich zu den Battles.

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Erinnerst du dich an dem Moment als du das erste Mal emotional und spirituell mit Krump in Berührung kamst?

Das war im Wohnzimmer. Da hab ich gegen einen Freund von mir gebattlet, den ich seit sehr langer Zeit nicht mehr gesehen hatte und ich hatte mich gefragt:

Hey, wo hast du die ganze Zeit bloß nur gesteckt“?

Daraufhin sagte mein Homie:  „Ich hab in letzter Zeit nicht viel getanzt“.

Und ich fragte ihm: „Warum? Hast du aufgehört, zu tanzen“?

Ich weiß selbst das es Zeiten gibt, wo man von seinem Weg einfach abkommt, aber du musst immer weitermachen, um von dem ganzen Mist wegzukommen. Also fing ich an, gegen ihn zu battlen und er fing plötzlich an zu weinen und ich fragte mich, wieso weint mein Homeboy. Es schien so, als ob meine Moves etwas in seinen Gedanken ausgelöst hat, weil er gerade eine schwere Zeit durchmachte. Es war kein Battle mehr. Ich habe nur noch getanzt. Er stand in der mit Mitte vom Circle und hat einfach nur geweint. Es war echt verrückt.

Ich fragte ihn dann, was los sei. Er meinte: „Jede Bewegung, die du machst, ist, als ob du mir ein Stück von meiner Last nehmen würdest, als ob du mich erlösen würdest.“ 

Das war das erste Mal, an dem ich emotional und spirituell mit Krump in Berührung kam. Von dem Tag an wusste ich, es ist nicht einfach nur ein Tanz.

 

Worauf legst du Grundsätzlich Wert, wenn du Krump unterrichtest?

Es geht in erster Linie darum, zu lehren und ihnen beizubringen, dass Krump nichts Ängstliches ist. Die meisten Leute denken, dass Krump etwas Ängstliches ist, aber nein, es geht darum, Spaß zu haben und frei zu sein. Sie lernen, sich wohlzufühlen in ihren aggressiven Bewegungen. Auch wenn es aggressiv aussieht, es macht eine Menge Spaß. Natürlich ist es auch „Street“ und du kannst deine Attitude mit einbauen. Und nicht zu vergessen die Basics, Basics und nochmals Basics.

Gibt es noch andere Styles, die du tanzt? 

Krump ist natürlich meine Spezialität, aber ich liebe Popping und House. Das sind meine Lieblingsstyles. Das könnte ich mir die ganze Zeit anschauen.

Was würdest du tun, wenn du nicht Tänzer wärst?

Ich glaube, ich würde Rappen oder etwas machen, wo ich viel Kraft und Energie reinstecken muss. Irgendetwas Extremes, von mir aus auch Extrem Biker oder Skateboarder. Aber ich denke in erster Linie Musik.

Danke für das offene Gespräch!!!

Falls Tight Eyez jemals eine Rapkarriere starten sollten, werden wir sicherlich darüber berichten. Aber bis dahin keep on dancin, man!!!

DJ Talk – Über die Passion an den Decks mit DJ Fresh

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DJ – Fresh

Keepondancin findet auch außerhalb der Tanzfläche interessante Persönlichkeiten der Szene, die nicht fehlen dürfen.  DJs gehören definitiv dazu und deshalb sprechen wir mit ihnen über ihren Job, die Liebe zur Musik und was es bedeutet, Battle DJ zu sein.

Den ersten Schritt macht Atilla a.k.a DJ Fresh aus Berlin, der schon seit Jahren ein fester Bestandteil der Szene ist. Lest selbst, was dabei rausgekommen ist.

1. Wie bist du zum DJing gekommen?

Winter 2008. Es war im Bett. (haha.) Eines Morgens habe ich im Halbschlaf den Vorabend Revue passieren lassen. Ich war erneut enttäuscht von der Musik, die ich im Club gehört habe und bin deshalb früher nach Hause gegangen. Es hatte mir keinen Spaß gemacht. Dann hatte ich eine Idee: Ich wollte meine eigene Veranstaltung planen und meine eigene Musik spielen, die Musik, die in Berlin verloren gegangen war. Meine Veranstaltung nannte ich dann später 3Aces.

Zur gleichen Zeit war ich als Juror und Zuschauer auf vielen Battles in Berlin unterwegs. Mir fiel auf, dass das Musik-Repertoire der DJs begrenzt war. Außerdem verstanden sie den Ablauf eines Battles nicht, so dass es zu unfairen Situationen kam. DJs, die normalerweise in Clubs auflegten, kannten den Unterschied zwischen den einzelnen Tanzstilen nicht. Jeder Tanzstil hat ja seine eigene Musik. Ich sah auch in dem Bereich in Berlin eine Nische, die gefüllt werden musste. Auflegen habe ich also zeitgleich für Clubs und Battles trainiert.

Als ich in den 90ern gerappt habe, nannte ich mich „Fresh“. „Fresh“ war auch mein Tänzername. Für mich war es dann nur logisch, mich „DJ Fresh“ zu nennen.

2. Was braucht man, um Battle DJ zu werden? Was ist das Besondere an deinem Job? Was ist für dich persönlich das Schwierigste?

Meiner Meinung nach sind die besten Battle-DJs Tänzer. Sie können während der Battles den Körper eines Tänzers lesen und wissen, wann sie die Musik „ausfaden“ können, ohne dass der Tänzer unterbrochen wird. Sie kennen den Ablauf, aber noch viel wichtiger, sie kennen die Musik. Man darf nicht vergessen, welche Macht DJs haben. Sie beeinflussen mit ihrer Musik die Szene. Daher spielen z.B. experimentelle Beats mittlerweile eine wichtige Rolle in der Kategorie Hip Hop. Diese Entwicklung hat man vor allem den DJs zu verdanken, die die Tänzer mit Hilfe ihrer Musik auf das nächste Level pushen.

Das Besondere an meinem Job ist einerseits der Spaß und andererseits die Wirkung. Da es mir so viel Spaß macht, Menschen zum Tanzen bringen, bin ich auch mit ganzem Herzen DJ. Das Feedback, das ich bekomme, beweist mir immer wieder, dass es die richtige Entscheidung war, mich in diese Richtung weiterzuentwickeln.

Etwas Schwieriges fällt mir nicht ein. Ich würde Folgendes eher als Herausforderung bezeichnen: die Suche nach dem nächsten „guten“ Beat oder Song. Es ist immer wieder sehr spannend zu sehen, wie der Tänzer oder das Publikum auf neue Musik reagieren.

3. Für welche Battle-Kategorie legst du am liebsten auf?

Hip Hop, da ich selbst Hip Hop-Tänzer bin. Ich fühle die Musik 100%.

4. An welches Event/Battle erinnerst du dich besonders? Warum?

Funkin Stylez 2009 in Berlin. Ich habe vor der ganzen urbanen Tänzergemeinde Berlins mein Debüt als Battle-DJ gemacht. In den Jahren zuvor saß ich in der Jury. 2009 stand ich dann hinter dem DJ-Pult. Am selben  Abend habe ich auch eine Show mit meiner Crew Artful Motion gezeigt.

Ich werde es nie vergessen, weil ich zum ersten Mal als alleiniger DJ für alle Kategorien die Musik gespielt habe. Das Feedback war überwältigend.

5. Du bist/warst ja auch Tänzer. Welche Styles hast du getanzt/tanzt du?

Als ich die urbane Tanzszene kennenlernte, habe ich alle Stile ausprobiert. Ernsthaft trainiert habe ich vor allem Hip Hop, Popping und House. Mittlerweile tanze und unterrichte ich Hip Hop, weil ich mich da besonders frei fühle. Für mich sind die einzelnen Stile verschiedene Dialekte einer Sprache, diese Sprache ist Teil der Hip Hop-Kultur.

6. Hast du deshalb einen Vorteil gegenüber einem nicht tanzenden DJ?

Der größte Vorteil liegt darin, dass ich die Perspektive eines Tänzers übernehmen kann, d.h. ich kann mich in die Situation eines Tänzers hineinversetzen.

7. Merkst du musikalisch einen Unterschied bei Battles, wenn du 5 oder 10 Jahre zurückdenkst? Was hat sich verändert?

In den letzten 10 Jahren hat sich vor allem die Battle-Kultur sehr verändert, weil es vorher größtenteils nur B-Boy-Battles gab. Jetzt können sich Tänzer aller Stile messen.

Musikalisch gesehen werden die Klassiker nie ganz vergessen, aber es ist trotzdem wichtig, immer fresh zu sein, immer wieder etwas Neues zu spielen. Instrumentals, experimentelle Beats und jede Art von Musik, die z.B. in Kategorien wie „Me against the Music“ gespielt werden, wurden in die Battles mit aufgenommen.

8. Welcher ist aktuell dein Lieblingsbeat/-song?

Mein aktueller Lieblingsbeat ist mit „Dope Track“ in meiner Musik-Bibliothek betitelt 😉

9. Welcher ist dein all-time-favorite Song/Beat?

Ich habe viele all-time-favorite Songs, aber einer, der mir spontan einfällt, ist „Put your hands where my eyes can see“ von Busta Rhymes.

Danke „Fresh“ für die Einblicke in dein DJ-Leben. Keepondancin and spinnin!!!!