Schnelle Schnitte, beeindruckende Breakdance-Moves, dramatische Musik und viel Gegend aus der ganzen Welt. Die Flying Steps sind wirklich schon krass rumgekommen auf unserem putzigen Planeten und ihre Ziele haben sie jetzt in einem Video zusammengeschnitten. Zum Anschauen hier entlang, bitte!
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Wird 2013 das Jahr für die JubaFilms?
Mal wieder haben wir etwas neues aus dem Hause JuBaFilms. In dem neuen Video sehen wir vielleicht die B-Boy Elite von Morgen es sei denn, der ein oder andere gehört schon zu den weltbesten seines Alters. King Of The Kidz zeigt junge überaus talentierte B-Boys auf allem höchsten Niveau battlen, zusammengefasst in einem drei minütigen Trailer. Uns fehlen einfach die Worte cooles Video, geile B-Boys. Zieht es euch selbst rein bis dahin keep on dancin.
L-Cubano mit neuer Single „My Way“
Nicht nur als Tänzer hat der gebürtige Kubaner Talent, sondern auch als Rapper. Nach seiner eigenen Aussage kam die Liebe zur Musik zuerst. Für seine Single „My Way“ die seit heute online ist, hat L-cubano sich natürlich tatkräftige Unterstützung von seinen Jungs aus der Berline Tanz Szene geholt. Mit am Start sind B-Boy Gabriel, Osman Baba Zula, Arman Baba Zula FX, Young T.H. und Rubberlegz. Wir feiern den Song und hoffen ihr feiert mit uns. Guter Sound aus der Muddastadt in dem Sinne alles Gute auf seinem Weg bis dahin keep on dancin!!!
Wenn Tänzer Fashion-Labels gründen…..
….. dann kann dazu nur ein freshes Promovideo gedreht werden. B-Boy Airdit hat genau das für sein Fashionprojekt ENDLESS wAIR gemacht – der neuen Marke für die internationale Urban Dance Szene. Erst seit diesem Jahr besteht das Label und Airdit hat beim Design ordentlich Geschmack bewiesen.
Für den ersten Trailer wurden namhafte Tänzer aus der Szene zusammengetrommelt. Schaut doch einfach mal selbst, was dabei rausgekommen ist. Bis dahin keep on dancin!
Darf ich vorstellen? … Lou-Ease
Dieses Mal haben wir einen B-Boy zum „Vorstellungsgespräch“ geladen. Keepondancin proudly presents: Louis Becker a.k.a. Lou-Ease aus Berlin. Der junge Tänzer mit deutschen und nigerianischen Wurzeln ist seit über zehn Jahren dabei und hat schon einiges im Laufe seiner Karriere mitgenommen. Wir können schon verraten: Neben den Erfolgen traf ihn auch ein Schicksalsschlag…
Trick17 war die erste Crew, mit der er Mitte der 2000er für zwei Jahre unterwegs war. Sie haben vor allem zum Spaß trainiert. Lou-Ease wollte ein bisschen mehr und fand in den Jungs von B-Town Allstars Gleichgesinnte. 2006 schloss er sich ihnen an und sie mischten in Berlin und dann auch international einige Battles auf. Auf der Liste stehen schon früh beeindruckende Erfolge wie das BOTY International Finale 2006, die Teilnahme am KB B-Boy World Masters 2007 in Korea, wo sich alle großen Crews der B-Boy-Welt dem Kampf stellten und das Battle of the Est in Estland, bei dem die B-Town Allstars im Finale gegen die heftigen B-Boys von Killafornia aus den USA standen. Um seiner Leidenschaft fürs Tanzen eine Basis zu geben, machte Louis ab 2007 eine Ausbildung zum Akrobat und Bühnenartist in Berlin.
Die Jungs von B-Town Allstars erhielten immer mehr Engagements für verschiedene Projekte und konzentrierten sich mehr und mehr darauf. In einem Austauschprojekt zwischen Berlin und Paris lernte Louis dann Saido kennen, der auf „genau dem selben Film war„. Sie trainierten oft zusammen und 2010 wurde Lou-Ease endgültig in seiner Pariser Crew Bad Trip aufgenommen. „Irgendwann sind die Moves aufgebraucht und dann werden Musikalität und Kreativität das Wichtigste. Bei Bad Trip sind alle B-Boys sehr individuell. Unsere Devise ist: ‚It’s better to fail in originality than to succeed in imitation.‘!!!“
„Das ist das, wo ich aufgehe!“
Mit Bad Trip battlete er schon erfolgreich auf den internationalen Events Break on Stage in Cannes und Block Party in Pepignon. Außerdem machten sie Ende letzten Jahres den zweiten Platz beim Centaur Dance Showdown in Vietnam, zu der sie eingeladen wurden. Deutschland ist nicht mehr interessant? „Generell bin ich in Deutschland nicht mehr oft bei Battles – vor allem weil meine Crew ja in Frankreich ist“, macht Louis deutlich, „Außerdem fehlen mir in Berlin die Cyphers, wo sich B-Boys aus verschiedenen Städten oder Ländern austauschen können.“ Seine eigentlichen Highlights sind nämlich nicht die großen Events, sondern Jams und Battles irgendwo in den kleinen Turnhallen in Paris: „Da sind Leute, die die gleiche Einstellung zum Tanzen haben. Das ist das, wo ich aufgehe!“
Es begann mit einer VHS-Kassette
Vor zehn Jahren stand er noch an einem ganz anderen Punkt: „Mein Vater hatte eine VHS-Kassette vom Film ‚Breaking‘. Ich hab mir den ungelogen 30 oder 50 Mal reingezogen. Ich wollte das einfach nachmachen, hab mich auf den Kopf gestellt usw. Im Internet hab ich dann nach ‚Breakdance in Berlin‘ gesucht und bin an Hawk geraten, der mir vom Training in der Antenne erzählt hat.“
Ein paar Jahre Training waren nötig, bis er zu einem B-Boy mit eigenem Style wurde. „Man braucht vier bis fünf Jahre, um die Basics zu lernen. Dadurch entwickelt man ein richtiges Verständnis fürs Breaken und danach bildet sich erst der Charakter eines Tänzers heraus. Viele können krasse Moves, die man aber oft schon mal irgendwo gesehen hat. Die Kunst ist es, in den Moves seine eigene Facette zu finden. Meine Herausforderung ist es also, Moves, Footworks oder Toprocks zu entwickeln und in einen eigenen Shape (=eigene Form bzw Körperhaltung) zu bringen.„
Die drei Energien
Der Erfolg gibt Louis Recht. Neben den Battles erhält er klassische Engagements als Tänzer bei Theateraufführungen und Shows oder Revues. Unter der Leitung von Amigo führt er zum Beispiel das Stück „Hüzün“ unter anderem im Hebbel Theater auf. Der Berliner arbeitete schon für einige Produktionen und war u.a. auch im Ensemble von Joseph Haydns Stück „Die Schöpfung“ vertreten, das unter Leitung von Christoph Hagel in keiner beeindruckenderen Kulisse wie dem Berliner Dom aufgeführt wurde. Zur Zeit arbeitet er im Friedrichstadtpalast (YMA). Louis kann von seiner Kunst leben – durch die Engagements, Battles und Straßenshows. „Das sind drei verschiedene Energien. Bei den kommerziellen Sachen geht es ums Geld verdienen und ich mache einfach, was man mir sagt. Bei den Straßenshows am Brandenburger Tor kann man alles ausprobieren und gucken, wie die Ideen ankommen und Battles sind eben dazu da, um sein Können mit anderen zu messen und dazuzulernen.“
Der Tiefpunkt und die Wiedergeburt
Bei dem B-Boy lief aber nicht immer alles steil nach oben. 2008 stand seine Erfolg versprechende Karriere kurz vor dem Ende. Bei einem Auftritt im Gorki Theater in Berlin zog sich Louis bei einem seitlichen Salto einen Kreuzbandriss zu. Aber damit noch nicht genug: Sein Knie entzündete sich und die Ärzte konnten den Virus nicht identifizieren, um das Knie richtig zu behandeln. „Bei der Visite haben sie mir mal wieder gesagt, dass sie mir immer noch nicht helfen können. Der eine Arzt meinte außerdem, ich könnte nicht mehr als Tänzer arbeiten… Ich kam mir echt hilflos vor. Ein Freund kam ab und zu im Krankenhaus zu Besuch. Er ist muslimisch. An dem Tag sagte er, ich solle vielleicht einfach beten – nicht unbedingt zu Allah – einfach beten. Das habe ich gemacht und am nächsten Morgen meinten die Ärzte, sie hätten den Virus plötzlich gefunden und könnten mit der Behandlung beginnen. Ich bin seitdem ein spirituellerer Mensch. Ich meine, ich habe die Schule kurz vor dem Abi abgebrochen, weil es mir so vorkam, als würde ich nichts fürs Leben lernen, aber das Tanzen hatte ich immer durchgezogen!!“
Sein Durchhaltevermögen hat sich gelohnt und für sein Knie wurde eine Reha angeordnet. Insgesamt ein Jahr konnte der B-Boy deshalb nicht tanzen und er hat dann noch ein Jahr gebraucht, um wieder das alte Level zu erreichen. Louis sagt, er hat vor allem persönlich viel aus der Sache gelernt: „Man bekommt eine Gabe geschenkt, aber sollte sich nicht zu sehr herausfordern.“ In seiner Akrobaten-Ausbildung versuchte er aber so schnell wie möglich wieder einzusteigen: „Es war eine echte Überwindung wieder einen Salto zu machen – nicht technisch, sondern vom Kopf her!“
Louis‘ offizieller Trailer:
Sein Style
Keepondancin hat Louis gebeten, seinen Tanzstil selbst zu beschreiben: „Durch die Ausbildung habe ich viele akrobatische Elemente in meinen Tanz eingebaut. Ich würde sagen, mein Flow ist sehr weich, flüssige Bewegungen, wie das Element Wasser. Ich kombiniere das mit explosiven Saltos als Gegensatz und finde so ein Zwischenspiel als B-Boy. Ach ja, und ich breake sehr footwork-lastig, doch das wichtigste bleibt natürlich die Musikalität.“
Louis‘ Plan für 2012
2012 hält noch einige Aufgaben für Lou-Ease bereit. Bad Trip trainieren für das Battle of the Year, bei dem sie hoffentlich alles abreißen. Mit Engagements wie jetzt im Friedrichstadtpalast sowie Workshops oder anderen kleinen Jobs mit den Flying Steps bestreitet er weiter seinen Lebensunterhalt und Ende des Jahres kommt sein erstes eigenes Theaterprojekt auf uns zu. Es wird ein Duett, das der B-Boy zusammen mit Saido/Bboy Darwin entwickelt. Wir dürfen gespannt sein auf seine neuen Projekte, denn nur eins bleibt 2012 gleich – seine Einstellung: „Es muss sich die Waage halten zwischen dem kommerziellen Shit, den ich gar nicht so mag, und der Kunst und der Möglichkeit, was eigenes zu kreieren und zu entwickeln.“
Unser Blogprojekt hält er für’ne wichtige Sache. „Es ist in der Form die erste Seite, die Einblick bietet in die Kultur – für die, die nicht so gut connected sind und um zu sehen, was die anderen machen. Sowas braucht die Szene!“ Danke Louis für das interessante Gespräch und bis dahin, you know: keepondancin!
Beat Battle – The Downfall?
Endlich stand am 21.01. in Bonn mal ein richtig großes Urban Dance Event an – das Beat Battle The Tournament. Auf Facebook und Youtube wurde von den Organisatoren ordentlich die Werbetrommel gerührt. Tänzer aus allen Ecken in Deutschland hatten richtig Bock drauf und haben sogar selbst Support-Filme für das Battle gedreht und hochgeladen. Leider konnte das Event nicht ganz halten, was es versprach (hier unsere Eventinfo) und viele Beteiligte sind jetzt sogar sauer.
Die Location war fett. Im hochmodernen Telekom Dome der Telekom Baskets Bonn haben sich die Tänzer auf einer überdimensionalen Tanzfläche, die eigentlich das Basketballfeld ist, gebattlet. Die „Great 8“ Breakdance Crews waren für die deutschen Herausforderer leider nicht zu knacken und machten das Battle am Ende unter sich aus. Die Top 9 Crew (Russland) gewann gegen Illusion of Exist (Russland/Ukraine). Ansonsten blieben alle Pokale in NRW. Ben hat die Kategorie Hip Hop für sich entschieden, TwoFace gewann Popping und Og in der Kategorie House.
Wir haben TwoFace gesprochen und er hat uns ein guten oder besser gesagt nicht so guten Eindruck vom Battle gegeben: „Das Level der Tänzer war sehr hoch. Es hat Spaß gemacht. Leider war die Halle nur halbvoll und das Publikum war wegen des großen Felds zu weit weg. Später durften dann wenigstens die Tänzer aufs Feld und wir konnten einen Circle bilden. Naja, und Technik und DJ mussten sich gegeneinander ausspielen, damit es laut genug war. Deshalb hat auch der Host ganz schön mit sich gekämpft.“
Damit ihr euch die Location vorstellen könnt, bietet der TV-Beitrag zum Beat Battle in der Lokalzeit Bonn im WDR einen guten Einblick (gleich zu Beginn und ab 14:40).
Diese Probleme haben die Stimmung beim Battle natürlich getrübt. Leider fehlte es bei der Organisation noch an viel grundlegenderen Stellen. TwoFace listet weiter auf: „Es gab für alle, auch für die Teilnehmer, nur Dosengetränke, kein Wasser. Die eigenen Flaschen musste jeder vorher abgeben. Das Essen da war schnell weg. Wir konnten aber auch nicht einfach rein und raus und zum Beispiel etwas zu essen holen, weil der Einlass nicht richtig geregelt war und es nicht für alle Bändchen gab.“ Ihr wisst ja, wie lange große Battles so dauern…
Die Berlinerin Anja war House Judge beim Beat Battle und sollte auch noch einen Workshop am selben Tag geben. Das bedeutet, dass sie von vormittags bis zum Ende des Battles gegen drei Uhr nachts gearbeitet hat. Sie erklärt, wie unzuverlässig Mitorganisator Nader J. war: „Er schuldet mir und noch anderen Tänzern Geld. Zum Beispiel hat er mir einen Flug ohne Gepäck gebucht und ich musste es dann selbst beim Abflug zahlen. P-dog hat er den Flug gar nicht gebucht und andere haben ihren Flug verpasst, weil er sie nicht zum Flughafen gebracht hat wie versprochen. Der hat einfach sein Handy den ganzen Tag aus gehabt und keiner konnte ihn erreichen.“ Beim Battle selbst haben auch die Judges kein Wasser sondern nur Red Bull bekommen. Und als sie endlich eine Pause hatten, war das Essen schon weg. Die Jurymitglieder konnten also nichts mehr essen – untragbar nach einem ganzen Tag mit Workshop und Battle. Ach ja, zum Thema Workshop hatte sie auch noch was zu sagen: „Er hat gesagt, dass die ausgebucht sind. Nur dass keiner da war und wir nicht bezahlt wurden…“
Auch Tänzerin Cleopatra, die das Battle mitorganisierte und moderierte, und P-Dog, der auch judgte und einen Workshop gab, machten bei Facebook ihre negative Meinung deutlich bzw. erzählen die Ereignisse sehr ähnlich wie TwoFace und Anja.
Vor allem, dass die Tänzer ihrem Geld nachlaufen müssen, ist kein Zustand. Ob unter diesen ganzen Umständen die 20% der Einnahmen wie versprochen an krebskranke Kinder gehen, ist ebenso fragwürdig wie die Reaktion des Beat Battle-Teams.
Die Veranstalter haben sich auf ihrer Facebook-Profilseite ebenfalls zum Event geäußert. Montag Abend schrieben sie in einer Art Danksagung: „Zum Schluss wollen wir uns speziell bei allen Jury Mitgliedern, Moderatoren, bedanken, welche teilweise auf ihre Bezahlung verzichtet haben, damit alle Gewinner das Preisgeld erhalten konnten. Dieser Dank geht raus an: Astro, Puzzles, Menno, Sylvana, Golden I-C-H-I, Haydar Cash, DJ Chung, DJ Crash, DJ Jebel, DJ Joseph Wu, Dj Marsoul und Juba Films.“ Von Verzicht kann eigentlich keine Rede sein, aber Anja, Cleopatra und P-Dog, die sich öffentlich beschwert haben, werden ja auch nicht aufgezählt. J. und sein Team legen sogar noch einen drauf. Sie kommentieren neben einer allgemeinen Stellungnahme übers Battle (siehe links) bei Facebook sehr ausführlich den wütenden Status von P-Dog, das Statement von Anja oben und eine private Mail von Cleopatra. Dabei weisen sie alle Anschuldigungen von sich, nennen die drei unter anderem ‚respektlos‘ und bezeichnen sie als Lügner. In der Nacht von Montag zu Dienstag gegen ein Uhr haben sie diese drei Stellungnahmen inklusive Screenshots von den Statusmeldungen und der Mail online gestellt. Dienstag Abend sind sie schon wieder verschwunden. Ein Zeichen von Eingeständnis? Denn es gab bereits andere Tänzer, die die Beiträge kommentiert haben und klarstellen wollten, dass Cleopatra, Anja und P-Dog keine Lügner sind.
Chaotische Zustände in Bonn und auf Facebook – und TwoFace macht deutlich, warum dieser Ausgang des Events besonders schade ist: „Dieses Jahr wollten alle Tänzer in NRW die Battles wieder mehr supporten. Gegen Ende letzten Jahres ist das nämlich ein bisschen eingeschlafen. Und jetzt haben alle das Ding umsonst unterstützt. Das zieht einfach wieder runter!“
Wir bleiben dran und jetzt gilt erst recht: keepitreal and keepondancin!
WAS DANACH GESCHAH: In einem Gespräch mit dem Veranstalter nach Veröffentlichung dieses Artikels haben sich einige Probleme, wie die Organisation der Workshops, als scheinbar pure Missverständnisse herausgestellt. Vor allem weil Veranstalter J. berichtete, dass er per Mail bedroht wurde, haben wir uns entschieden, diesen Artikel wieder vom Blog zu nehmen, um ihn als Privatperson zu schützen. Keepondancin unterstützt Bedrohungen dieser Art in keiner Weise!!
Ein neutralerer Artikel mit den Inhalten dieses Gesprächs sollte folgen. Kurz vor Veröffentlichung haben die Veranstalter aber einen Rückzieher gemacht. Und nach dem Battle Cry (22.09.12) gestern, was auch von J. mitorganisiert wurde, hört man jetzt ähnliche Anschuldigungen…